Der Vorläufer der heutigen Bischofskirche St. Matthäus war ein klassizistischer Bau, den Johann Nepomuk Pertsch 1833 als ersten protestantischen Kirchenneubau an der Sonnenstraße in der Nähe des Karlsplatzes errichtet hatte und der im Juni 1938 der nationalsozialistischen Stadtplanung zum Opfer fiel. 1939 erhielt die Gemeinde im Tausch das Grundstück am Sendlinger Tor, auf dem Gustav Gsaenger von 1953 bis 1955 die heutige Kirche baute, die zu den bedeutendsten Denkmälern der Nachkriegsmoderne in Deutschland zählt.
Die von 1955 bis 1963 als op. 1900 von der Firma Steinmeyer (Oettingen) erbaute Orgel mit 65 Registern auf 4 Manualen wird von Gerald Woehl (Marburg) renoviert und erweitert. Mit dem Wiedereinbau des Positivs wurde die Restaurierung des alten Pfeifenbestands 2017 abgeschlossen. 2021 konnte unter Verwendung eines Instruments von 1910 hinter dem stummen Prospekt rechts oberhalb der Kanzel ein Fernwerk eingebaut werden, so dass die Orgel mit den bereits realisierten Erweiterungen nunmehr 103 Register umfasst (inklusive 2 Vorabzüge, 2 Extensionen und 11 Transmissionen). Neben der Restaurierung des alten denkmalgeschützten Spieltisches und dem Einbau einiger zusätzlicher Register ist zur Vollendung des zukunftsweisenden Orgelprojekts noch die Hinzufügung von Glocken im Fernwerk und des am neuen Spieltisch vorgesehenen französischen Récits nötig.
München-Innenstadt,
Nussbaumstr. 1
MVV: U1/2/3/6 Sendlinger Tor